Hallo ihr Lieben :)
Ich habe gerade eben "Letztendlich sind wir dem Universum egal" ausgelesen (einigen wir uns auf lswdue? Klingt zwar nicht so schön, ist aber kürzer) und bin begeistert. Eigentlich war ich von dem Buch schon begeistert, als ich es im Buchladen entdeckt habe. Mein Vater wollte ein paar Besorgungen in der Stadt machen und ich bin mitgekommen, um mal zu sehen, was es so neues an Büchern gibt. Da habe ich es entdeckt, und während mein Vater durch den Supermarkt neben an hetzte, auf der Suche nach Milch, fettarmen Joghurt (für meine Mutter) und Waschpulver, ließ ich mich von A.s Geschichte fesseln.
Der Autor David Levithan spart sich nämlich jegliches Vorgerede und man ist sofort mitten im Geschehen. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle mal erwähnen, worum es überhaupt geht, bevor ich mich hier begeisterten Schwärmereien hingebe.
Also der Protagonist hießt A. und eigentlich ist A. nur eine Art ICH (ich weiß nicht, wie man es besser sagen soll) und erwacht jeden morgen in einem anderen Körper.
"Jeden Tag bin ich jemand anders. Ich bin ich- so viel ich weiß- und zugleich jemand anders. Das war schon immer so." (S. 7)
Ich stelle mir so ein Leben ziemlich anstrengend. Jeden Tag ein anderer Mensch, andere Erinnerung, andere Menschen, ... Nichts das länger bleibt als 24 Stunden, außerdeinem ICH. Man kann keine Kontakte knüpfen, keine Freunde finden und auch sonst nicht mit anderen in Verbindung treten. Aber A. hat sich damit abgefunden- kein Wunder, wenn man bedenkt, dass er ja schon so auf die Welt gekommen ist.
Doch dann verliebt er sich in Rhiannon und wenn man jeden Tag eine andere Person ist- wie soll das dann funktionieren?
Die Frage wird das ganze Buch hindurch thematisiert. Immer wieder fragt sich A. ob es geht, dass man jemanden liebt, der zwar im Inneren immer der Selbe ist, jedoch jedes Mal in einer anderen "Verpackung". Immerhin ist das genau das, was er von Rhiannnon erwartet...
Ich weiß nicht, ob so etwas funktionieren würde. Natürlich sollte man - wie einem die Eltern auch alle immer so lieb einreden- nur auf die inneren Werte achten, aber so einfach ist das nicht. Natürlich lassen wir uns beeinflussen, von dem was wir sehen. Allein schon die Frage, ob wir ein Mädchen, oder einen Jungen vor uns haben, lenkt das Ganze in die eine oder andere Richtung. Natürlich ist das Ganze auch noch ziemlich kompliziert, weil A. jeden Morgen woanders ist. Er bleibt zwar immer in der selben Gegend (außer die Person in der er steckt fährt/fliegt/geht/... irgendwo anders hin), jedoch variieren die Abstände zwischen ihm und Rhiannon von 20 Minuten zu 4 Stunden.
Und jetzt Mal angenommen so eine Beziehung würde funktionieren und das betreffende Mädchen, oder der Junge, käme damit klar, dass ihr/seine PartnerIn immer die/derselbe ist, dann wäre immer noch die Sache, dass sie trotz allem keine gewöhnliche Beziehung hätten. Sie könnten sich nie gegenseitig ihren Eltern vorstellen, gemeinsam etwas mit Freunden unternehmen, zusammen ziehen, zusammen Alt werden. Auf das müsste man alles verzichten, so einer Beziehung. Ich weiß nicht, wie viel man opfern würde, für die Liebe, Aber die komplette Möglichkeit auf Normalität. Hält man das ein ganzes Leben aus?
Aber die Antwort, also das Ende von lswdue, gebe ich euch natürlich nicht, das sollt ihr schön selber lesen ;) Eigentlich auch nicht "sollt" sondern "müsst" !! Ja, das Buch ist jetzt Pflichtlektüre - also unbedingt lesen!
David Levithan hat übrigens mit John Green (jaa *ausflipp* ) "Will & Will" geschrieben, welches schon auf meiner Liste von Büchern steht, die ich unbedingt noch lesen muss, wie zum Beispiel auch "Zwei Fremde im Zug" von Patricia Highsmith und "Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen" von Jacqueline Kelly. Mir fällt gerade nichts mehr ein, was ich noch so schreiben könnte.... außer: UNBEDINGT LESEN!! ;)
Liebe Grüße, Liz
P.S.: Irgendwie sind das hier wirklich keine Rezensionen, sondern eher Gespräche über Bücher- Büchergespräche. Aber so richtige Rezensionen? Doch Katharina hat ja schon ganz richtig gezeigt, was wir wollen. Wir stellen uns gegen die Deutschunterricht- Richtlinien und erfinden etwas ganz Eigenes, Neues. Ich finde irgendwie kann man sich so viel eher in das Buch hineinfühlen (Mein Autokorrektur- Programm sagt dieses Wort gibt es nicht- egal...)